Inhalt: Westdeutschland Mitte der 1970er Jahre: Alem kommt als Sohn einer Kroatin und eines Bosniers und Würzburg zur Welt. Als sein Vater Emir verschwindet, bleibt seiner Mutter Smilja nur die Option, ihn in die Obhut einer deutschen Familie zu geben. Bei den Behrens ist Alem nicht einfach nur ein Pflegling, sondern ihr "achtes Kind", das sie lieben wie ihre eigenen. Es fehlt ihm an nichts und auch die Verbindung zu Smilja bleibt intakt. Doch seine Welt gerät dennoch aus dem Lot: Smiljas neuer Freund schlägt ihn und sein Pflegevater erweist sich als unbelehrbarer Alt-Nazi. Für die Deutschen ist er Ausländer, in Jugoslawien ein Fremder. Alem sucht nach Identifikation, Wurzeln und Heimat. Sein eigenes Leben dient dem Berliner Journalisten als literarische Vorlage für seinen ersten Roman. Ohne Zorn und Bitterkeit aber auch frei von Sentimentalität blickt er zurück auf seine besondere Kindheit mit zwei Müttern und drei Vätern, die durch den Ausbruch des Jugoslawienkrieges noch an Komplexität gewinnt. Susanne Steufmehl, Buchberaterin Belletristik und Hörbücher
Alem Grabovac schildert in seinem autobiografischen Bildungsroman, wie er als Sohn einer alleinerziehenden kroatischen Mutter zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist: Schon als Baby wurde er bei einer deutschen Familie in Pflege gegeben, denn Smilja, seine Mutter, hatte nicht die Mittel, ihren Sohn selbst aufzuziehen: Emir, ihr Mann und Alems Vater, ein kleiner Gauner, lässt die Familie im Stich, landet in Jugoslawien im Gefängnis und stirbt. Alem wächst wohlbehütet in einer nach außen hin vorbildlichen deutschen Familie auf. Doch wenn er in den Ferien oder am Wochenende bei seiner Mutter ist, erlebt er eine zweite, von der Balkankultur und sozialen Problemen geprägte Welt: Seine Mutter ist schwach und kann ihren Sohn nicht vor den Gewalttätigkeiten ihres neuen Freundes schützen. Doch auch die "heile" Welt in der Pflegefamilie Behrens steht auf tönernen Füßen: Zwar fehlt es Alem dort an nichts, er darf aufs Gymnasium, später studieren und wird wie ein eigens Kind der vielköpfigen Familie behandelt. Doch er erfährt im Laufe seines Erwachsenwerdens, dass sein Pflegevater ein Nazi ist und auch seine Pflegemutter dieser Ideologie nahesteht. - Grabovac erzählt seine Lebensgeschichte - und das macht das Buch so lebensnah und attraktiv - in einem klaren, schnörkellosen Stil, der das Leben zwischen beiden Kulturen überaus plastisch macht, und schreibt darüber hinaus auch ein Stück Zeitgeschichte. Sehr empfehlenswert. Günter Bielemeier
Autobiografie eines Jungen, der in und zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist. Empfohlen vom Podcast Ein Buch Systematik: SL Umfang: 256 S. Standort: SL Grab ISBN: 978-3-446-26796-1
Inhalt: "Unser Deutschlandmärchen" ist eine Familiengeschichte in vielen Stimmen. Frauen mehrerer Generationen und der in Almanya geborene Sohn erinnern sich in poetischen, oft mythischen, kräftigen Bildern und in Monologen, Dialogen, Träumen, Gebeten, Chören. Dinçer Güçyeter erzählt vom Schicksal türkischer Griechen, von archaischer Verwurzelung in anatolischem Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiterin und als deren Nachkomme in Deutschland ein neues Leben zu beginnen. Die Handlung, die sich vom Anfang des letzten Jahrhunderts bis beinah in die Jetztzeit erstreckt, lässt nichts aus, keine Vergewaltigung, kein Missverständnis, keinen Konflikt am Arbeitsplatz, ganz gleich ob in der Schuhfabrik, beim Bauern auf dem Feld oder in der eigenen Kneipe. Und dann ist da noch die Erwartung der Mutter an den heranwachsenden Sohn, der ihr als starker Mann zur Seite stehen soll, selbst jedoch eine gänzlich andere Vorstellung von einem erfüllten Leben hat ... Systematik: SL Umfang: 212 Seiten Standort: SL Güçy ISBN: 978-3-948631-16-1
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