Inhalt: Melindas Start an der Highschool steht unter keinem guten Stern. In den Ferien wurde sie von einem älteren Jungen auf einer Party vergewaltigt. In ihrer Panik ruft sie die Polizei, ohne allerdings von der Vergewaltigung zu erzählen. Für die anderen ist sie nun die Spielverderberin und wird geschnitten. Sie flüchtet sich in Schweigen. Schweigend versucht sie die ersten Wochen in der neuen Schule zu bestehen und so auch ihren ehemaligen Freundinnen aus dem Weg zu gehen. Klar, dass unter ihrem Verhalten auch ihre Noten leiden. Von ihren Eltern kann sie keine Hilfe erwarten. Die sind mit sich, ihren Berufen und ihrer bröckelnden Ehe beschäftigt. Sie hat nur mit wenigen Mädchen (Heather und Ivy) Kontakt und es gelingt einzig dem Kunstlehrer, ihr Potential zu entdecken. Mit ihrem Schweigen, dem "Verschweigen", eckt sie immer mehr an. Nach einem deprimierenden Winter schöpft sie im Frühjahr erstmals so etwas wie neuen Mut. Aber erst als ihre ehemals beste Freundin Rachel sich mit ihrem Peiniger anfreundet, findet Melinda den Mut über die Tat zu schreiben, auch auf die Gefahr hin, dass Rachel ihr nicht glaubt. Andere Mädchen unterstützen anonym ihre Warnung "vor dem Kerl, vor dem man sich hüten muss". - Ein beeindruckendes Buch (erstmals auf Deutsch 2001 bei Beltz & Gelberg erschienen) über die Sprachlosigkeit als Folge eines Traumas. Melinda fühlt sich stigmatisiert durch etwas, für das sie gar nichts kann. Sie ist so in sich gefangen, dass es fast ein Jahr und die Gefährdung ihrer Freundin braucht, um das Trauma aufzubrechen. Selbst dann kann sie "nur" darüber schreiben und erst zum Schluss schafft sie es, sich zu offenbaren. Die tagebuchartigen Kapitel aus der Sicht Melindas zeigen den Verlauf des Schuljahres und verdeutlichen ihre Entwicklung und ihre Gefühle in dieser Zeit. - Eindringlich sind auch das Vorwort und das Nachwort zu dem Buch. Im Vorwort wird betont, dass es wichtig ist über eine Vergewaltigung zu sprechen und dass das Opfer nie selbst Schuld daran ist. Im Nachwort geht es um Respekt Frauen gegenüber und wie die Gesellschaft diesen Respekt tagtäglich unterläuft. Nicht nur durch die "Metoo"-Debatte ein Buch, welches für eine breite Leserschaft - auch Erwachsene - geeignet ist.
Eine eindringliche Geschichte über die Auswirkung einer Vergewaltigung und die Folgen für das Opfer. Systematik: J Umfang: 288 S. Standort: J Ande ISBN: 978-3-423-62710-8
Inhalt: Als Nuphar ein Missverständnis zu einer Lüge formt, richten sich plötzlich die Augen der ganzen Stadt auf sie. Im hellen Licht der Kameras blüht die junge Eisverkäuferin auf, und mit ihr die Lüge. Doch wie lange kann Nuphar sie noch aufrechterhalten? Ayelet Gundar-Goshen, Autorin von Löwen wecken, legt auch in ihrem neuen Roman meisterhaft die menschliche Seele bloß und lässt die Grenzen zwischen Richtig und Falsch verschwinden.
Aus dem Hebrä. übers. Systematik: SL Umfang: 336 S. Standort: SL Gund ISBN: 978-3-0369-5980-1
Inhalt: Winnipeg, am Rande der Stadt. In einer kalten Winternacht schaut die junge Mutter Stella aus dem Fenster und bemerkt, dass draußen auf der einsamen Brache vor ihrem Haus ein Mädchen überfallen wird. Voller Furcht ruft sie die Polizei. Als die Beamten eintreffen, finden sich zwar Zeichen eines Kampfes, eine zerbrochene Bierflasche und Blut im Schnee, aber vom Opfer fehlt jede Spur. Und die Beamten haben Zweifel, dass Stellas Aussage, eine Frau sei vergewaltigt worden, der Wahrheit entspricht. Doch es ist die Polizei, die sich irrt.
Porträt einer Familie, die damit umgehen muss, dass eines ihrer Kinder vergewaltigt wurde. Systematik: SL Umfang: 409 S. Standort: SL Verm ISBN: 978-3-442-77072-4
Inhalt: Das Buch zu Literaturforum Bibliothek 2018 - Autoren aus Sachsen in sächsischen Bibliotheken. Ausgezeichnet mit dem ZDF-aspekte-Literaturpreis 2018
Leipzig. Sommer. Universität, Fußball-WM und Volksküche. Gute Freunde. Eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort "Falschbeschuldigung" in der Luft. Jonas' und Annas Glaubwürdigkeit und ihre Freundschaften werden aufs Spiel gesetzt. Der Roman »nichts, was uns passiert« thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht. Leipzig im Juni 2014: die Gäste einer studentischen Geburtstagsparty sind gut drauf, es wird viel diskutiert, noch mehr getrunken, alle amüsieren sich bestens. Am folgenden Morgen verlässt Anna verstört die Wohnung eines guten Bekannten. Zwei Wochen später wird sie Jonas wegen Vergewaltigung anzeigen. Der junge Mann stellt sich der Vernehmung. Er gibt an, an dem bewussten Abend wie Anna sehr betrunken gewesen zu sein und beharrt darauf, dass der Sex in seiner Erinnerung zu jeder Zeit einvernehmlich gewesen sei. Während die junge Frau unter schlimmen Depressionen leidet, sich aller Sicherheiten beraubt fühlt und vor den Trümmern ihrer Existenz steht, zerbricht auch das Leben des jungen Mannes unter dem Druck des Tatvorwurfes und der wachsenden Polarisierung in seinem beruflichen und privaten Umfeld. Das juristische Verfahren wird schließlich eingestellt, da weder die Aussagen der Beteiligten noch die Wahrnehmungen möglicher Zeugen eine eindeutige Beurteilung zulassen. - Ein bemerkenswertes, auch für jugendliche Leser/innen geeignetes Romandebut, das einen eindringlichen und sehr relevanten Beitrag zur aktuellen Debatte um sexuelle Gewalt liefert. Die junge Autorin lässt die Geschehnisse durch einen anonymen Beobachter protokollieren, der Anna und Jonas genauso zu Wort kommen lässt wie deren Freunde und Verwandten, die mehr oder weniger schnell Partei ergreifen und in Teilen durchaus bereit sind, das Thema auch für eigene Ziele zu instrumentalisieren. Durch ihren beeindruckend nüchternen Erzählstil macht Bettina Wilpert beide Perspektiven und die ambivalenten Gefühle aller Beteiligten glaubhaft und benennt gleichzeitig all die altbekannten Stereotypen, Ressentiments und Vorurteilen, die auch in der aktuellen MeToo-Debatte eine Rolle spielen. Dabei enthält sie sich jeden Urteils und überlässt die Meinungsbildung konsequent den Leserinnen und Lesern dieser aufwühlenden Lektüre, die niemanden kalt lassen wird.
Nach einer Party mit viel Alkohol: Hat Jonas Anna vergewaltigt - oder doch nicht? Systematik: SL Umfang: 167 S. Standort: SL Wilp ISBN: 978-3-95732-307-1
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